Kunsthalle Mannheim

Digitales Ökosystem Kunsthalle Mannheim – Relaunch mit Drupal

Projektüberblick

Die Kunsthalle Mannheim gehört zu den bedeutendsten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst in Deutschland. Im Zuge einer umfassenden digitalen Neuausrichtung beauftragte sie die Meyer Misgin Media GmbH mit dem vollumfänglichen Relaunch der Website kuma.art.

Ziel war es, eine zentrale, flexible und zukunftssichere Digitalplattform zu schaffen, die weit über eine klassische Museumswebsite hinausgeht – ein integriertes digitales Ökosystem, das Web, Sammlung, Besuchermanagement, interne Workflows und Ausstellungskommunikation intelligent miteinander verbindet.

Ausgangssituation

Vor dem Relaunch war die digitale Infrastruktur der Kunsthalle Mannheim stark fragmentiert:

• Die Website basierte auf einem veralteten System und war nicht durchgängig responsiv.
• Sammlungsdaten, App-Inhalte und Eventinformationen wurden in getrennten Systemen gepflegt.
• Die Pflege der mobilen App erforderte aufwendige, wiederkehrende Entwicklungszyklen.
• Digitale Kommunikationskanäle wie Außenstelen, WebApp oder das Ticketing waren voneinander isoliert.

Die Kunsthalle Mannheim benötigte eine zentrale Content-Plattform, die sowohl redaktionell effizient als auch technologisch erweiterbar ist – und gleichzeitig das Besuchererlebnis auf allen Kanälen verbessert.

Lösung: Drupal als digitales Rückgrat

Die Meyer Misgin Media GmbH entschied sich gemeinsam mit der Kunsthalle für Drupal als Open-Source-CMS, da es sich ideal für komplexe, mehrschichtige Digitalprojekte eignet.

Auf Basis von Drupal 10 und einem Bootstrap-Frontend wurde eine skalierbare Plattform entwickelt, die sämtliche digitalen Berührungspunkte des Museums integriert.

Zentrale technische Merkmale:

• Multichannel-Fähigkeit: Ein Drupal-Backend versorgt Website, WebApp, interne Stelen, den Grafiktisch und weitere Systeme.
• API-first-Architektur: Daten werden über individuelle Schnittstellen in beide Richtungen synchronisiert (z. B. MuseumPlus, go~mus).
• Headless-Komponenten: Für bestimmte Anwendungsfälle wie den Grafiktisch oder die WebApp werden Inhalte via REST-API bereitgestellt.
• Redaktionelle Effizienz: Ein modularer Aufbau erlaubt der Kunsthalle, Inhalte eigenständig zu pflegen und neue Features ohne externe Unterstützung zu aktivieren.

Kernfunktionen & Integrationen

1. Sammlung Online

Über eine individuell entwickelte Schnittstelle zu MuseumPlus (Zetcom) werden sämtliche Werke der Kunsthalle Mannheim automatisiert in Drupal importiert.

• Zweisprachige Daten (Deutsch/Englisch)
• Such- und Filterfunktionen mit Apache Solr
• Facettierte Navigation für wissenschaftliche Nutzung
• Nahtlose Verbindung zur Website: www.kuma.art/de/sammlung-online

Link: kuma.art/de/sammlung-online

2. Grafiktisch im Museum

Ein interaktiver Touch-Display-Tisch im Museum visualisiert ausgewählte Exponate.

Über eine eigens entwickelte API-Schnittstelle werden Inhalte direkt aus MuseumPlus über Drupal an die Unity-basierte Software des Grafiktischs geliefert.

Ergebnis: Vollautomatische Synchronisierung ohne manuelle Nacharbeit.

Die Inhalte sind jederzeit aktuell und kuratorisch steuerbar.

3. Digitale Außenstelen

Im und außerhalb des Museumsgebäudes platzierte digitale Informationsstelen werden vollständig aus Drupal heraus verwaltet.

• Individuelle Inhaltstypen für Anzeigen und Medien
• Steuerung von Zeitpunkten, Orten und Anzeigereihenfolgen
• Einheitliches CMS-Interface für alle Stelen

So kann die Kunsthalle zentral entscheiden, welche Inhalte wann und wo im Gebäude ausgespielt werden – von Ausstellungsinformationen bis zu Veranstaltungshinweisen.

4. Browserbasierte WebApp

Die bisherige native iOS-/Android-App wurde durch eine plattformunabhängige WebApp ersetzt – vollständig auf Drupal basierend.

• Keine App-Store-Updates mehr nötig
• Pflege und Erweiterung durch die Redaktion selbst
• Inhalte zu Ausstellungen, Exponaten, Audiotouren und Raumplänen
• Volle Integration mit der Sammlung Online

Link: app.kuma.art

5. Besuchermanagement & Ticketing

Über eine Schnittstelle zur Software go~mus (Giant Monkey GmbH) werden sämtliche Events, Führungen, Workshops und Tickets zentral verwaltet.
Drupal übernimmt dabei die Darstellung des Programms auf kuma.art – mit automatischer Synchronisierung aller Daten.
Besucher können sich online informieren, anmelden oder direkt Tickets kaufen.

Ergebnis: Durchgängige User Experience – von der Eventplanung bis zum Ticketkauf.

6. Digital Classroom

Für die digitale Kunstvermittlung wurde H5P in Drupal integriert.

• Interaktive Lernmodule, Rätsel und Challenges
• Unterrichtsmaterialien für Schulen
• Eigenständige Pflege durch die Redaktion

Zielgruppe sind Schüler:innen ab Sekundarstufe I, die sich spielerisch mit Kunstwerken auseinandersetzen.

Mehr dazu: kuma.art/de/digital-classroom-so-gehts

Ergebnis & Mehrwert

Der Relaunch von kuma.art ist weit mehr als eine Website – er ist das digitale Nervensystem der Kunsthalle Mannheim.

Erreichte Ergebnisse:

• Zentrale Steuerung sämtlicher digitaler Kanäle über ein Drupal-Backend
• Reduktion externer Wartungskosten durch konsolidierte Systemlandschaft
• Automatisierte Datenflüsse zwischen Drupal, MuseumPlus und go~mus
• Deutlich verbesserte redaktionelle Autonomie
• Einheitliches, barrierearmes und responsives Frontend (Bootstrap-basiert)
• Stärkung der digitalen Besucherbindung durch WebApp und interaktive Angebote

Mit dem Relaunch von kuma.art hat die Meyer Misgin Media GmbH eine umfassende digitale Museumsplattform geschaffen, die alle Dimensionen moderner Kulturkommunikation vereint – von Content und Sammlung über Vermittlung bis hin zu Besucherinteraktion.

Drupal fungiert dabei als leistungsstarkes, offenes Fundament, das sowohl redaktionelle Anforderungen als auch technologische Zukunftsfähigkeit erfüllt.

Die Kunsthalle Mannheim positioniert sich mit diesem Projekt als digitale Vorreiterin im Museumswesen – und beweist, wie Open Source, Design und Strategie nahtlos zusammenwirken können.